The Prodigy in Singapur :-D

Freitag Abend haben wir Bali verlassen und sind nach Singapur geflogen, im Gegensatz zu Indonesien war die Ankunft unproblematisch, Visa gibt es kostenlos und alles lief reibungslos und schnell. Einquartiert haben wir uns im Swissôtel Merchant Court, was eine wirklich gute Wahl war. Das Hotel liegt gleich neben Clarke Quay, einem kleinen Quartier aus dem 19. Jahrhundert, welches zu einer Bar/Restaurant-Meile umfunktioniert wurde. Chinatown ist ebenfalls nicht weit weg, vom Hotel aus kann man ohne Probleme hinlaufen und auch spät in der Nacht noch etwas essen.

Singapur ist ja bekanntlich ein Stadtstaat, sprich es ist einfach eine einzige Stadt auf einer Fläche, die rund 55x kleiner ist als die Schweiz. Auf diesem Gebiet drängen sich 4.5 Millionen Einwohner, sprich viel mehr Einwohner pro Quadratkilometer als bei uns. Das Zentrum selber ist sehr überschaubar, wir sind in den Tagen öfters mal rumgelaufen und waren jeweils relativ schnell in einem anderen Quartier. Dazu gibt es ein sehr gut funktionierendes Netz von Metro & Bus, auch mit dem Taxi ist man meistens schnell unterwegs. Tja und damit hat es sich irgendwie schon, die Stadt selber besteht in erster Linie aus Shopping Malls, viel mehr kann man in diesem Land effektiv nicht machen. Die Architektur ist mit wenigen Ausnahmen nicht speziell, selbst bei den alten Gebäuden war ich nie sicher, ob das jetzt ein Original ist oder ein Nachbau. Sprich ich hatte öfters mal den Eindruck in einem grossen Disneyland zu sein. Fe vergleicht Singapur mit der künstlichen Welt aus der Truman Show, kommt auch ziemlich hin.

In Chinatown kann man T-Shirts kaufen mit dem Aufdruck Singapore is a FINE city. Das ist eine Anspielung auf die vielen Verbote, die überall in der Stadt angebracht sind. Bei einer Fussgängerunterführung steht zum Beispiel effektiv, dass es 1000 Singapur-$ Strafe gibt (rund 750Fr), falls man mit dem Fahrrad durchfährt. Diese Schilder findet man in der ganzen Stadt, inklusive Metro & Bus. Allerdings übertreiben sie es meiner Meinung nach etwas, ich habe schon einige Chinatowns gsehen, von New York über Bangkok bis zu Kuala Lumpur. Nirgendwo war Chinatown so sauber, organisiert und folglich eben auch ziemlich langweilig wie hier in Singapur. Das zieht sich so natürlich durch die ganze Stadt. Eine alternative Szene habe ich nicht entdecken können, selbst die Jungen scheinen dem Shopping-Wahn erlegen zu sein und laufen mehrheitlich extrem aufgestiled rum.

In der Nacht fand ich Singapur deutlich (ent-) spannender, etwas rumzulaufen war sehr gemütlich, die Temparaturen waren angenehm und die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch, allerdings ist es momentan laut Zeitung hier deutlich zu trocken. Samstag Nacht waren wir zuerst in den Bars rund um Clarke Quay und danach landeten wir im Zouk, einem bekannten Club. Dabei wurde mir mal wieder klar, warum die Laser Bestimmungen in der Schweiz einfach nur deprimierend sind, siehe Bilder weiter unten… Die Clubs sind übrigens (wie auch alle Restaurants) ausnahmslos rauchfrei, was zu meinem Erstaunen sehr gut funktioniert. Es war richtig schön, nach einer Nacht in einem Club Kleider zu haben, die nicht grausam stinken.

Tja und Dienstag Abend kam dann das eigentliche Highlight hier in Singapur: Der Zufall wollte es, dass The Prodigy am Dienstag Abend in einem Park praktisch neben unserem Hotel ein Konzert gaben!  Das habe ich glücklicherweise Samstag Nacht gemerkt, als ich auf einem Plakat plötzlich was von Prodigy gelesen habe. Das Konzert war dann auf einer relativ kleinen Fläche in einem Park, sprich die Stimmung war grossartig und es waren nicht zuviel Leute dort, ganz im Gegensatz zum meinem letzten Konzert am Gurtenfestival. Kaum hatte das Konzert begonnen, wollte Fe zu meinem Erstaunen möglichst weit nach vorne gehen, wer schon mal an einem Prodigy Konzert war weiss, was das heisst. Es gibt da genau eine Möglichkeit, um nicht erdrückt zu werden: Bei jedem Stück genau so rumhüpfen, wie alle Leute um uns, vor allem bei der Grösse und dem Gewicht von Fe. Sprich wir waren innerhalb von kürzerster Zeit patschnass & ausser Atem, aber wir hielten tapfer bis zum Ende durch. Die Stimmung war grandios, nebst den Klassikern spielten sie einige Stücke, die ich noch nie gehört habe und die mich stark an die Rave-Tunes der frühen 90er erinnert haben. Stichwort Lead-Sounds, Hoover & Kork M1 Piano Chords, dazu Samples von Tracks, die ich auch irgendwo rumliegen habe :) Vom letzten Album haben sie nicht einen Track gespielt, was wohl einiges über dessen Qualität und ihre eigene Meinung dazu aussagt ;) Die meisten dieser neuen Tracks haben sie nicht kommentiert, am Schluss sprachen sie aber explizit von ihrem neuen Track, mit dem Titel Take Me To The Hospital. Passt doch :)

Damit beendeten wir unseren Aufenthalt in Singapur, am Konzert kam in dieser Stadt wenigstens ein wenig Punk-Atmosphäre auf, obwohl The Prodigy danach im Bentley zum Hotel fuhren, werden eben alle älter. Nun sitze ich bereits in Jakarta und in einer Woche geht es schon wieder nach Hause. More later!

Clarke QuayChilli Crab in China TownClinic, eine Bar von einem Kollegen von FeLasershow im ZoukThe Prodigy @ SingaporeFe im Konzertgetümmel