“Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat”

Ich mag mich erinnern, dass ich mich vor der Dotcom-Blase gefragt habe, ob ich einfach ein naiver, linker Idealist bin. Für Geld habe ich gearbeitet, statt mir irgendwelche Aktien zu kaufen und “das Geld für mich arbeiten zu lassen”, wie man es so schön nannte. Ich habe mir ziemlich lange den Kopf zerbrochen und versucht herauszufinden, woher denn das viele Geld überhaupt genau kam. Ich konnte es mir nicht erklären, deshalb lies ich die Finger davon. WOZ und Le Monde Diplomatique bestärkten mich darin.

Irgendwann später kam ich mal zum Schluss, dass ich jedes Elend auf der Welt auf Kapitalismus zurückführen kann. Die These war unter einigen Leuten nicht so beliebt, man hat mich meistens etwas belustigt angeschaut. Und dann kam die Finanzkrise. Und Griechenland. Und Amerika. Und England have a peek at this website. Und noch viel mehr. Wie mein Bruder letzte Woche gesagt hat: Das wird noch viel spannender werden.

Tja und jetzt traue ich meinen Augen kaum. Da kommen plötzlich alte konservative aus den Löchern, reiben sich die Augen und fragen sich, was denn da schief gegangen ist. Constantin Seibt hat im Tagi/Bund/Baz/whatever einen guten Artikel geschrieben, später kam die FAZ (echt, die FAZ!!) noch und Philipp Löpfe wieder im Tagi & co. Und Warren Buffett meint in der New York Times, dass die Superreichen zu stark bevorzugt werden.

Angefangen hat es mit dem Artikel von Charles Moore im The Telegraph. Mal abgesehen von den “Weltfremden” in Le Monde Diplomatique und anderen eher linken Publikationen, die schon vor über 10 Jahren auf die fundamentalen Probleme hingewiesen haben. Told you so.